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„Freies Feld für freie Bürger“

Nicht erst seit diesem Jahr genießt das Tempelhofer Feld große Aufmerksamkeit. Es gab schon viele kreative Pläne, die den Wandel der Grünfläche zum Ziel hatten: eine Seenlandschaft, eine weitläufige Parkanlage mit Wald, sogar Entdeckerlandschaften. Zurzeit dreht sich die Debatte leider um weniger kreative und recht graue Vorhaben: Wohnungen. CDU und SPD bekunden vorsichtig ihre Sympathien für eine Randbebauung des Feldes. Die FDP startete Ende 2020 sogar ein neues Volksbegehren. Dessen Ziel? – Bis zu 12.000 neue Wohnungen. Dadurch soll den steigenden Mieten und der Wohnungsknappheit entgegengewirkt werden: „Gebaut werden sollen Wohnungen, die von den Menschen tatsächlich gebraucht würden und bezahlt werden können“ – so FDP-Landeschef Christoph Meyer.

Die Wohnungsknappheit ist ein enormes Problem in Berlin, doch ist der Stadt mit diesem Vorhaben wirklich geholfen? Für mehr bezahlbaren Wohnraum werden Wohnungen auf dem Tempelhofer Feld wohl eher nicht sorgen – und auch nicht für mehr soziale Gerechtigkeit. Wer könnte sich denn die Wohnungen auf einem historischen Flugplatz mit derart hohem Symbolwert, Anschluss an die größte Grünfläche Berlins und Direktanbindung an S- und U-Bahn leisten? Mit Sicherheit nicht diejenigen, die am dringendsten Wohnraum benötigen.

Auch der ökologische Wert des Tempelhofer Felds als „Grüne Lunge“ dürfte mittlerweile außer Frage stehen. Das macht die jüngste Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung im Auftrag für die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Klimaschutz und Verkehr deutlich. Klimaregulation, Luftverbesserung, Lärmminderung, Artenvielfalt, Versickerungsfläche für Regenwasser – das sind nur einige der ökologischen Leistungen. Doch die Fläche hat auch bedeutende soziale Funktionen, die durch die Studie nur unterstrichen werden: beginnend mit positiven Effekten für psychische und physische Gesundheit. Es ist ein Ort von Bildung, Freizeit, Sport, Kreativität, Zusammenkommen und Kultur – das ist, was das Feld belebt. Die vielfältigen Aufenthaltsflächen bilden einen inklusiven Ort, an dem die verschiedensten soziokulturellen Gruppen zusammenkommen.

Ich als Vorsitzender der FREIEN WÄHLER Tempelhof Schöneberg, zusammen mit dem Bezirksgeschäftsführer Tobias Kuster, stehe daher mit unserem Bezirksverband für den Erhalt des Tempelhofer Felds und plädiere gegen jegliche Bebauung. Mehr Bebauung nutzt niemandem, außer Investoren. Sie verschlechtert zudem die Umweltbilanz und gleich dazu das Stadtbild. Für viele Berliner hat das Tempelhofer Feld einen identitätsstiftenden Wert. Diesen wichtigen Erholungs-, Entfaltungs- und Rückzugsraum gilt es trotz der notwendigen Veränderungen durch Tourismus, Zuzug und Wirtschaftswachstum zu bewahren. Die FREIEN WÄHLER Berlin möchten diesen Ort erhalten und fördern. Wenn Sie das auch wollen, werfen sie doch einen Blick in unser Wahlprogramm. Wir finden, dass das Motto, das die Hochbeete im Tempelhofer Feld ziert, auch noch in Zukunft rechtbehalten soll: „2014 retten wir das Feld. 2020 rettet es uns.“

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